Kapitel 4 — Hinter dem Glas

„Jetzt können wir beginnen,“

murmelte er, die Stimme tief und endgültig – keine Drohung, kein Versprechen, sondern eine klare Grenze zwischen dem, was erlaubt war, und dem, was als Nächstes kommen würde.

* * *

Raphaël trat näher, eine kaum wahrnehmbare Bewegung seines Körpers, doch die Luft zwischen ihnen schien zu knistern, ein elektrisierendes Summen, das über Avas Haut prickelte wie die Spannung vor einem Gewitter. Keine Berührung überbrückte den Abstand, kein Wandel in seinem gleichmäßigen Atem verriet eine Absicht, doch seine Präsenz umhüllte sie, schwer und unausweichlich. Sie legte sich um ihre Rippen, ein Druck, den sie nicht benennen konnte, der mit jeder stillen Sekunde intensiver wurde. Ihr Puls hämmerte laut in ihren Ohren und übertönte das schwache Schimmern ihres Spiegelbilds in der verspiegelten Wand.