reader.chapter — Im Griff des Gegners
Isa Wagner
Isa hielt den Umschlag fest umklammert, der Vertrag darin schien schwerer als Papier sein zu können. Die Worte, die sie am Vorabend gelesen hatte, brannten wie ein unauslöschbarer Stempel in ihrem Gedächtnis. Jede Zeile war ein Meisterstück juristischer Präzision, elegant und doch voller Kälte, wie eine kunstvoll geschmiedete Kette, die sich um ihren Hals legte. Sie hatte sie durchgelesen, wieder und wieder, in der Hoffnung, eine Schwachstelle zu finden. Doch alles, was sie fand, war ihre eigene Zerrissenheit. Widerwillig, wütend und doch mit dem bedrückenden Wissen, dass sie kaum eine Wahl hatte. Sie hatte kaum geschlafen. Selbst das monotone Rauschen der Stadt, das durch das Fenster drang, hatte sich in ein bedrohliches Flüstern verwandelt, das sie in den wenigen stillen Momenten der Nacht nicht losließ.
reader.chapter-not-available
reader.continue-reading