Kapitel 4 — Kapitel 4
Seraphine
*Seraphine*
Ich rutsche unruhig auf dem Sofa hin und her, zupfe an einem losen Faden meines Ärmels, während meine Gedanken zurück zu jenem Tag vor einem Jahr schweifen, als Althea verschwand. Wochenlang haben wir gesucht – jeden Winkel von Mondschattenhain durchkämmt, jeden Ortungszauber ausprobiert, den wir kannten – bis unsere Hoffnung zu Asche zerfiel. Jetzt ist die Spannung im Raum so greifbar, dass man sie mit einem Messer schneiden könnte. Die tiefe, raue Stimme meiner Mutter durchbricht meine Gedanken, während sie meinem Vater am Kamin gegenübersteht. „Ich bin noch nicht so weit, Lake.“
Das Gesicht meines Vaters ist von Schmerz gezeichnet, seine Hand zittert leicht, während sie auf dem Kaminsims ruht, wo ein verblasstes Foto von Althea neben einem kleinen Schutzamulett mit eingravierten Runen steht – ein stiller Schild gegen die Kreaturen, die wir seit Generationen fürchten. Seine Finger trommeln einen unruhigen Rhythmus, der die Fassade der Ruhe verrät, die er aufrechterhalten möchte. „Wir können es nicht länger aufschieben, Georgia“, sagt er mit sanfter, aber bestimmter Stimme. „Es ist ein Jahr her. Wir müssen über Althea reden.“
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